Consilium Erneuerbare Energien eG
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Auch als Privatperson werden Sie aus steuerlicher Sicht zum „Unternehmer“. Der Betrieb der Photovoltaik-Einzelanlage wird vom Finanzamt wie ein „Gewerbebetrieb“ behandelt. Daher ist eine formlose Mitteilung an das Finanzamt erforderlich, in welcher Sie den Erwerb und Betrieb der Anlage mitteilen. Je nach Finanzamt – leider gibt es hier noch keine bundeseinheitliche Vorgehensweise der Finanzämter – erhalten Sie einen Fragebogen übersandt. Die Angaben in diesem Fragebogen sind sehr wichtig, gerne können wir den ganzen Vorgang für Sie übernehmen. Nach Eingang des Fragebogens beim Finanzamt erhalten Sie eine Steuernummer für den Betrieb der Photovoltaik-Einzelanlage zugeteilt. Nun kann eine Umsatzsteuer-Voranmeldung beim Finanzamt eingereicht werden, mit der Sie die beim Kauf der Anlage ausgewiesene Mehrwertsteuer vom Finanzamt zurückbekommen.
Im Jahr des Erwerbs sowie im nächstfolgenden Kalenderjahr müssen Sie monatlich Umsatzsteuer-Voranmeldungen elektronisch beim Finanzamt einreichen. In diesen Voranmeldungen müssen die Einspeisevergütungen an das Finanzamt gemeldet und die Mehrwertsteuer abgeführt werden.
Hier muss man zunächst unterscheiden zwischen der Umsatzsteuer (auch Mehrwertsteuer genannt) und der Einkommensteuer sowie der Gewerbesteuer. Die Umsatzsteuer von derzeit 19% fällt auf die Einspeisevergütung an und muss an das Finanzamt abgeführt werden. Dafür erhalten Sie die Umsatzsteuer, die aus den Kosten für die Anlage Ihnen in Rechnung gestellt wird, vom Finanzamt zurück. Die Umsatzsteuer ist bei Ihnen ein durchlaufender Posten, der daher in den Kalkulationen auch nicht berücksichtigt wird. Das Thema Gewerbesteuer ist schnell abgehandelt. Hier gibt es einen Freibetrag von 24.500 EUR pro Jahr. Es wird daher keine Gewerbesteuer anfallen. Bei der Einkommensteuer wird der Gewinn aus dem Betrieb der Anlage zu Ihren anderen Einkünften hinzugezählt, ein Verlust wird von Ihren anderen Einkünften abgezogen. Die Besteuerung erfolgt dann mit Ihrem individuellen Steuersatz. Gerne können wir Ihnen individuell berechnen, welche steuerliche Auswirkung sich bei Ihnen ergibt.
Ganz einfach: Einnahmen minus Ausgaben = Gewinn. Die Einnahmen sind die Einspeisevergütungen, die Sie erhalten. An Ausgaben gibt es zum einen die laufenden Ausgaben für den Betrieb der Anlage, zum anderen die Zinsen aus der Finanzierung der Anlage. Und dann natürlich die Abschreibung der Anschaffungskosten. Auch die Kosten für den Steuerberater – sofern gewünscht – können geltend gemacht werden.
Die Anlage wird linear auf 20 Jahre abgeschrieben. Das heißt 5% der Anschaffungskosten der Anlage können jährlich als Ausgabe geltend gemacht werden. Eine steuerliche Gestaltungsmöglichkeit gibt es durch den sogenannten Investitionsabzugsbetrag sowie die Sonderabschreibung (siehe nachfolgende Erläuterungen): Der Investitionsabzugsbetrag kann sogar schon im Jahr vor der Investition gebildet werden. Hierbei können bis zu 50% der geplanten Anschaffungskosten der Anlage von Ihren anderen Einkünften abgezogen werden. Voraussetzung ist, dass die Investitionsabsicht anhand geeigneter Unterlagen, wie beispielsweise Kostenvoranschlag, Informationsmaterial, konkreten Verhandlungen oder Bestellung im Jahr der Inanspruchnahme dieses Investitionsabzugsbetrags erfolgt ist. Die Abschreibung nach der Anschaffung erfolgt dann aber nur noch aus den um den Investitionsabzugsbetrag verminderten Anschaffungskosten. Die Steuerentlastung wird also vorgezogen, wodurch Sie einen Finanzierungsvorteil haben. In einer Prognoserechnung kann die Abschreibung individuell für Sie optimal berechnet werden. Außerdem können Sie in den ersten fünf Jahren eine Sonderabschreibung bis zu insgesamt 20% der (gegebenenfalls um den Investitionsabzugsbetrag geminderten) Anschaffungskosten geltend machen. Diese Sonderabschreibung kann auch ohne Inanspruchnahme des Investitionsabzugsbetrags geltend gemacht werden. Auch hier können wir gerne eine individuelle Prognoserechnung für Sie erstellen. Insgesamt gesehen – also lineare Abschreibung, Investitionsabzugsbetrag und Sonderabschreibung – werden im Zeitraum von 20 Jahren 100% der Anschaffungskosten für die Photovoltaikanlage steuerlich als Ausgabe berücksichtigt.
In dem Berechnungsbeispiel gehe ich von Anschaffungskosten für die Photovoltaik-Einzelanlage von 50.000 EUR aus, als Ihren persönlichen Steuersatz nehme ich 35% an. Um die Auswirkung für volle Kalenderjahre zu haben, unterstelle ich zur Vereinfachung eine Lieferung am 1.1. des Jahres 2.
Jahr 1:
Investitionsabsicht, Kauf aber erst im Jahr 2
Steuerberatungskosten (Startpaket + Jahresservice) | – 540 EUR |
Investitionsabzugsbetrag: 50.000 EUR x 50% | – 25.000 EUR |
Minderung des zu versteuernden Einkommens | – 25.540 EUR |
Steuerersparnis: 25.540 EUR x 35% Steuersatz | 8.939 EUR |
Jahr 2:
Kauf der Anlage am 1.1.
Bemessungsgrundlage für die lineare Abschreibung und die Sonderabschreibung: 25.000 EUR (50.000 EUR abzüglich Investitionsabzugsbetrag)
Einnahmen jährlich | 3.675 EUR |
Pacht + Betriebskosten jährlich | – 540 EUR |
Steuerberatungskosten (Monatsservice + Jahresservice) | – 630 EUR |
Zinsen bei 80%-Finanzierung (2,55% nominal) | – 1.020 EUR |
Sonderabschreibung 25.000 EUR x 20% | – 5.000 EUR |
lineare Abschreibung 25.000 EUR x 5% | – 1.250 EUR |
Minderung des zu versteuernden Einkommens | – 4.765 EUR |
Steuerersparnis: 4.765 EUR x 35% Steuersatz | 1.668 EUR |
Jahr 3:
Einnahmen jährlich | 3.675 EUR |
Pacht + Betriebskosten jährlich | – 540 EUR |
Steuerberatungskosten (Monatsservice + Jahresservice) | – 630 EUR |
Zinsen bei 80%-Finanzierung (2,55% nominal) | – 931 EUR |
lineare Abschreibung 25.000 EUR x 5% | – 1.250 EUR |
Erhöhung des zu versteuernden Einkommens | 324 EUR |
Steuerbelastung: 324 EUR x 35% Steuersatz | – 113 EUR |
Steuerersparnis insgesamt in den ersten 3 Jahren | 10.494 EUR |
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